Die 3. Stunde auf der Insel des Rhythmus der Muster finde ich sehr spannend.
Denn nach dem Aktionsspiel “Wilde Tiere” (immer wieder so lustig) gelangen wir an ein Dschungeltor, das sich nur mit ganz besonderen “Muster-Schlüsseln” öffnen lässt.
Dazu bekommt jedes Kind und auch ich so ca. 10 Holzspatel.
Dabei sind natürlich vor allem Konzentration und genaues Hinschauen gefragt:
Wie genau sind die Holzspatel angeordnet?
In welchem Winkel liegen die einzelnen Spatel zueinander?
Das ist weit kniffliger als es auf den ersten Blick scheint!
Denn die Kinder brauchen schon ein grundlegendes Verständnis der Raumdimensionen.
Ganz besonders von links und rechts.
Spannend ist darum z.B. ob ein Kind das Spatelmuster wirklich korrekt nachbaut oder es z.B. seitenverkehrt spiegelt.
Während manche Kinder immer wieder mit den Augen zwischen der Vorlage und ihren eigenen Spateln hin- und herspringen und das Muster so Schritt für Schritt nachbauen, schauen andere sich das Muster nur ein oder zweimal an und legen ihres dann “in einem Rutsch” nach.
Ihr “visuell-räumlicher Notizblock” – so wird das visuell-räumliche Arbeitsgedächtnis manchmal genannt – funktioniert offenbar gut.
Manche Kinder dagegen versprachlichen ihre Beobachtungen und beschreiben sich so den Aufbau des Musters – eine gute Strategie:
“In der Mitte kommt erstmal ein Viereck. Und an jeder Ecke dann schräg nochmal ein Stäbchen. Eigentlich ja ganz leicht!” Dieses Versprachlichen hilft!
Außerdem üben sie dabei, genau zu beobachten und den Aufbau einer Anordnung von “Linien” und der sich daraus ergebenden Mustern und Formen bewusst zu analysieren – und dann auch selbst zu reproduzieren.
Nichts anderes werden die Kinder übrigens später auch beim Lesen- und Schreibenlernen tun, wenn sie die verschiedenen Buchstaben unseres Alphabets, die im Grunde ja auch ganz bestimmte Anordnungen von Linien und Formen sind, unterscheiden lernen!
Das große A z.B. besteht aus zwei schrägen, sich oben berührenden Strichen, die in der Mitte durch einen Querstrich verbunden werden. Das T ist ein von oben nach unten verlaufender Strich, auf den oben mittig noch ein zweiter Strich quer aufgesetzt wird.
Sich diesen ganz spezifischen Aufbau der einzelnen Buchstaben zu merken UND ihn dann auch korrekt aufs Papier zu bringen, ist schon eine Herausforderung! Ganz besonders auch, weil sich manche Buchstaben sehr ähneln – denke nur an b, d, p und q!
Meine Piratenkinder haben diese Aufgabe heute ganz unterschiedlich gemeistert:
Manche fanden die Aufgabe sehr leicht, andere hatten deutliche Schwierigkeiten. Ein Junge sagte zu mir bei einem etwas komplizierteren Muster: “Das schaff ich nicht allein.”
Also haben wir es gemeinsam probiert. Ich hab mich neben ihn gesetzt und wir sind das Muster Schritt für Schritt zusammen durchgegangen. Und dann hat er es geschafft!
Übrigens ist das Spiel ursprünglich so gedacht, dass man zwischen der Mustervorlage und dem Ort, wo das Kind das Muster nachlegt, einen Parcour baut – z.B. mit einer umgedrehten Langbank, Teppichfliesen etc.. Dann liegt der Schwerpunkt noch mehr auf der visuellen Merkfähigkeit.
Ohne Parcour fokussiert das Spiel mehr das bewusste Analysieren des Musters – dabei kannst du super als Modell agieren.
Beide Varianten haben ihre Vorzüge!
In einer Erweiterung des Spiels sollen die “Schlüssel-Muster” dann übrigens noch zum Klingen gebracht werden.
Dafür lege ich aus den Spateln ein einfaches, linear angeordnetes Muster aus “liegenden” und “stehenden” Holzspateln. Also z.B. I I – – I – I – .
Dann bespreche ich mit den Kindern, dass wir dieses Muster nun in Klang “übersetzen” werden, indem wir bei einem “liegenden” Spatel in die Hände klatschen und bei einem “stehenden” auf die Beine.
Mein Muster-Beispiel ergibt dann also bei einer Leserichtung von links nach rechts diesen Klatsch-Rhythmus:
Beine-Beine-Hände-Hände-Beine-Hände-Beine-Hände.
Das ist eine echt komplexe Aufgabe!
Und im Grunde schon Lesen!
Denn die Kinder übertragen ein visuelles Zeichen (Buchstaben sind nichts anderes!) in einen Klang (beim Lesen: in Laute).
Meistens gehe ich dabei mit dem Finger mit und tippe die Spatel immer einzeln an, damit alle Kinder wissen, wo wir gerade sind. Und wir machen natürlich mehrere Durchgänge mit verschieden Klatschmustern – von Mal zu Mal klappt es oft immer besser!
Nach diesen beiden herausfordernden Aufgaben, sind die Köpfe oft ziemlich am Rauchen.
Gut, dass sich das Dschungeltor dann öffnet und sich alle bei der Regenmassage unterm Blätterdach nochmal so richtig entspannen können.
Zu dieser Insel haben wir eine ganze Podcast-Folge aufgenommen und erzählen dir von unseren Abenteuren auf der Insel des Rhythmus und der Muster.
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