FÜR DICH: Die Mini-Piratenreise zum Kennenlernen:

Logbuch: 2. Tag auf der Insel des Experimentierens und Forschens

Nachdem meine Piratenmannschaft letzte Woche auf der 7. Insel unserer Piratenreise ein großartiges Zeitungszelt gebaut hat, wartete heute schon die nächste Herausforderung auf meine Piratenkinder:

Nahe der Insel saß tief unter uns auf einer Klippe im Meer ein verletzter Vogel in seinem Nest. Seine Eier waren herausgefallen und zum Glück hatte der Flaschengeist sie gerade noch rechtzeitig auffangen können. Doch nun mussten sie irgendwie wieder zurück zu dem Vogel in das Nest, tief unten auf der Klippe. 

Aber wie sollen die Eier den Sturz aus so großer Höhe überstehen, ohne dabei kaputt zu gehen?

Das war also die Forscheraufgabe des Flaschengeistes: 

“Konstruiert einen Schutz für das Ei, sodass es nicht zerbricht, wenn ihr es aus 2 m Höhe fallen lasst!”

Als Material gab es dafür rohe Eier, einen großen Stapel Papier, Luftballons und mehrere Rollen Kreppklebeband.

Eine ganz schön knifflige Aufgabe!

Und das soll sie auch sein!

Denn bei der Konzeption der 7. Insel der Piratenreise ging es uns ja vor allem darum, den Kindern einen Raum für ein möglichst selbstständiges Entdecken und Forschen zu schaffen und ihnen Herausforderungen zu stellen, an denen sie wachsen können.

Als Kapitän*innen treten wir in diesen Stunden darum auch immer mehr in den Hintergrund

Die Aufgaben, die wir den Kindern auf der 7. Insel stellen, sollen sie weitgehend selbstständig lösen – denn nur dann können sie sich auch als selbstwirksam erleben.

Und das ist so wichtig! 

Denn das Gefühl, etwas aus eigener Kraft geschafft zu haben, ist nicht nur einfach großartig, sondern es motiviert auch! 

Und stärkt für künftige Herausforderungen!

Nachdem der Flaschengeist die Aufgabe erklärt hatte, haben sich die Kinder also in kleinen Gruppen zusammengefunden und erste Ideen ausgetauscht.

Es ist immer wieder so interessant dabei zuzuhören!

Und auch so lustig:

Denn tatsächlich hat bis jetzt in JEDER meiner Piratengruppen mindestens ein Kind versucht, das Ei in einen Ballon zu stopfen.

Ebenso war es übrigens bisher auch immer bei den Elterngruppen beim 4. Themenelternabend (da spiele ich das “fliegende Ei” auch immer mit den Eltern).

UND bei all unseren Erzieher*innen-Fortbildungen, die Julia und ich zur Piratenreise gemacht haben (einmal hat es eine Gruppe bei einer unserer Fortbildungen sogar geschafft – wir konnten es nicht fassen! Ich weiß noch, wie Julia aus einem Nebenraum aufgeregt zu mir lief und sagte “Sabine, die haben es tatsächlich geschafft, das Ei in den Luftballon zu stecken!).

Die Kinder haben aber schnell gemerkt, dass sie das Ei nicht durch den engen “Hals” des Luftballons bekommen und sich einen anderen Weg gesucht.

Und genau das finde ich in dieser Stunde immer echt spannend:

Wie die Kinder sich austauschen, ihre Ideen beraten, sich durchaus auch mal streiten und dann irgendwie – manchmal mit etwas Unterstützung durch mich oder meine Steuerfrau – auf einen gemeinsamen Plan einigen.

Denn darin stecken ja gleich mehrere Herausforderungen für die Kinder:

Die eigene Idee in Worte zu fassen und zwar so, dass es die anderen auch verstehen; die Ideen der anderen Kinder anzuhören, auch wenn ich selbst meinen eigenen Ansatz am besten finde; damit umzugehen, dass im Team zusammenarbeiten auch bedeutet, sich manchmal zurücknehmen zu müssen.
Und das ist längst nicht alles!

Vielleicht haben sie einen gemeinsamen Plan oder ersten Ansatz gefunden, merken aber, dass etwas nicht klappt (“Ich krieg das Ei einfach nicht in den Ballon!”).
Dann heißt es kognitiv flexibel sein, um sich von dem ursprünglichen Plan lösen und einen anderen Ansatz finden zu können.

Eine Fähigkeit, die nicht nur für das Lernen in der Schule wichtig ist, sondern für das Leben überhaupt!

Auch Durchhaltevermögen ist gefragt, denn es dauert schon eine Weile, ein Ei so zu präparieren, dass es gut geschützt ist.

Manchmal geht auch zwischendurch beim Hantieren schon ein Ei kaputt – heute waren es drei :-).

Weil ich nicht so viele Ersatzeier dabei hatte, mussten die Kinder ihre eigenen Pläne aufgeben und sich den anderen Gruppen anschließen – auch das erfordert Flexibilität!

Schließlich waren zwei tolle “Eierrettungsobjekte” fertig!

Die Kinder sind auf eine Bank gestiegen und wir haben bei “10” beginnend einen Countdown gezählt.
Bei “0” haben wir “Los!” gerufen und die Kinder haben ihre Objekte fallen gelassen.

Der Klang beim Aufprall hat uns zuversichtlich gestimmt.

Beim Auspacken haben den Kindern vor Aufregung die Hände gezittert

Das Ergebnis:

Eines der Eier war heil geblieben, das andere hatte einen “Knacks”.

Wobei wir uns bei dem Knacks alle ziemlich sicher waren, dass das Ei den schon beim Einpacken bekommen haben muss. Denn es war unter so vielen Schichten zerknüllten Papiers verborgen gewesen, dass wir alle uns beim besten Willen nicht vorstellen konnten, wie es beim Aufprall hätte beschädigt werden können.

Die Kinder waren so begeistert, dass sie unser Experiment mit dem heilgebliebenen Ei noch einmal alle gemeinsam wiederholen wollten – es sollte das “Mannschaftsei” sein.

Und in Windeseile, weil alle mitgemacht haben, wurde auch dieses Ei mit zerknülltem Papier und mehreren Luftballons präpariert.

Als die Kinder fertig waren, sagte einer meiner Piratenjungs euphorisch und absolut überzeugt von einem erfolgreichen Ausgang: 

“Also das Mannschaftsei muss einfach klappen!”

Dann sind alle auf eine Bank gestiegen und haben das Ei gemeinsam in die Luft gehalten:

“10…9…8…7…6…5…4…3…2…1… LOS!!!”

Und was soll ich sagen?

Das Ei hat den Sturz natürlich überlebt!

War ja auch das “Mannschaftsei” 🙂

Die Kinder waren mega stolz!

Lust auf mehr? Hier sind 3 Möglichkeiten, wie es weitergehen kann:

Klecks dunkelblau
Podcast-Folge: Geschichten vom Piratenschiff

Zu dieser Insel haben wir eine ganze Podcast-Folge aufgenommen und erzählen dir von unseren Abenteuren auf der Insel des Experimentierens und Forschens.

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Klecks hellblau
Buch

Hol dir das Buch zur Piratenreise – den Leitfaden samt Material-Vorlagen.

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Klecks dunkelgelb
Piratenreise Onlinekurs - die Fortbildung zum Buch

Mit unserem Piratenreise Onlinekurs bist du nur einen Mausklick von uns und unserem Piraten-Know-How entfernt. Wir begleiten und unterstützen dich bei deiner Piratenreise mit unserer Online-Fortbildung.

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